Rezension zu „If Beale Street Could Talk“: opernhaft, intim und leidenschaftlich

April 20, 2024
5 min read

Autor/Regisseur Barry Jenkins hat nach „Moonlight“ ein weiteres Meisterwerk geschrieben. Hier ist unsere Rezension…

„Jeder Schwarze in Amerika wurde in der Beale Street geboren, im schwarzen Viertel einer amerikanischen Stadt“, heißt es im Eröffnungsinschriftensatz zu Beginn von „If Beale Street Could Talk“. In der Adaption von James Baldwins Roman bringt Moonlight-Regisseur Barry Jenkins diese Idee mit einer äußerst einfühlsamen Geschichte über zwei Seelenverwandte auf den Punkt, die durch schwere soziale Ungerechtigkeit getrennt sind.

Die Geschichte spielt im Harlem der 1970er-Jahre und verläuft nicht linear, im Wesentlichen handelt sie jedoch von einer schwangeren Frau namens Tish Rivers (KiKi Layne) und ihren Bemühungen, ihren Künstler-Verlobten Fonny (Stephan James) aus dem Gefängnis zu befreien, nachdem er dort ist ihm wird ein Verbrechen angelastet, das er nicht begangen hat. Von der Kindheitsfreundschaft des Paares bis zu ihrer gegenwärtigen misslichen Lage handelt es sich im Grunde immer noch um eine Liebesgeschichte mit einem Umfang, der gleichzeitig episch und intim wirkt.

Erstens könnte man argumentieren, dass die Tendenz des Films zu einer Reihe von Gesprächen in Räumen ihm einen etwas inszenierten Eindruck verleiht, was jedoch durch seine filmische Struktur völlig konterkariert wird. Stattdessen verleiht Jenkins‘ Anwendung seiner filmischen Sensibilität auf eine Reihe von Theaterszenen dem Film eine opernhafte Qualität. Ohne einen Hauch von Seife oder Sentimentalität zeichnet es einen sympathischen und reibungslosen Verlauf durch eine fließende Erzählung.

Mehr noch als in „Moonlight“ gibt es im Film mehrere Abschnitte ohne jegliche Dialoge, wodurch aus dem wortlosen Austausch mehr Emotionen entstehen, als vernünftigerweise möglich sein sollte. Von der atemberaubend schönen Rückblende, in der Tish und Fonny zum ersten Mal ___ haben, bis hin zu den verschiedenen Phasen intensiven Blickkontakts zwischen Kamera und Charakter, die in entscheidenden Momenten auftreten, sorgt die emotionale Perspektive für ein unglaublich kraftvolles Erlebnis.

Dennoch hat das genauso viel mit den Darbietungen zu tun wie mit Jenkins‘ unvergleichlicher Regie. Layne trägt den größten Teil des Films, er ist sowohl als Erzähler als auch in fast jeder Szene zu sehen, aber James ist ein ebenso starker Partner beim Aufbau ihrer Chemie auf der Leinwand, wenn sie sich die Leinwand teilen.

Vor allem ist es unmöglich, von ihren Darbietungen nicht berührt zu sein, wenn uns der starke Kontrast zwischen ihrer Nähe seit ihrer Kindheit und der Entfernung, die sie während der Besuchszeiten im Gefängnis durch eine Plexiglasscheibe getrennt haben, gezeigt wird. Es gibt einen ausgeprägten Tastsinn, der fast ausschließlich von den beiden Hauptdarstellern erzeugt wird.

Unterdessen wird erwartet, dass Regina King Ende dieses Monats für ihre Rolle als Tishs Mutter Sharon den Oscar als beste Nebendarstellerin mit nach Hause nimmt. Während Tish sich selbst auf die Mutterschaft vorbereitet, zeigt sich Kings entschlossene Matriarchin unscheinbar, aber felsenfest in ihrer Hingabe an ihre Tochter und Fonnys Sache.

Sharon rückt in der längsten dialogfreien Sequenz des Films in den Vordergrund, die einer Passage vorausgeht, in der sie Fonnys Ankläger konfrontiert. Dass diese potenziell problematische Begegnung so geschickt gehandhabt wird, zeugt sowohl von Jenkins‘ Drehbuch als auch von der schieren Stärke von Kings Arbeit als Antithese zu der typisch lautstarken, clipfreundlichen Oscar-Lieblingsdarbietung.

Ihre Rolle ist eher eine Nebenrolle, aber bei diesem Film hat selbst der kleinste Teil eine große Wirkung. Dadurch können auch Stars wie Dave Franco und Brian Tyree Henry in sehr kurzen Rollen unvergessliche Auftritte hinlegen.

Es ist erwähnenswert, dass Tyree Henry hier besonders gut ist – er hat mit Rollen in jüngsten Filmen wie Hotel Artemis, Widows und Spider-Man: Into The Spider-Verse, seiner kurzen Zeit auf der Leinwand als Daniel, ein Ex-Betrügerfreund, eine beeindruckende Bandbreite an Rollen gezeigt von Fonny könnte seine bisher beste Filmarbeit darstellen.

Während aktuelle Filme wie „BlacKkKlansman“ und „The Hate U Give“ institutionelle Unterdrückung und Rassismus mit berechtigter Wut thematisieren, rückt dies die persönliche Tragödie der Trennung dieses Paares in den Vordergrund. Auch hier herrscht Wut, weil die Ungerechtigkeit des Ganzen so wütend macht, aber mit einer unzerstörbaren Liebesgeschichte im Kern ist Jenkins‘ Film zwangsläufig zärtlicher.

Was wirklich beeindruckend ist, ist, dass hier keine Übertreibung zu finden ist, von den Darbietungen der Besetzung bis hin zu Nicholas Britells prächtiger Partitur. Wie seine Arbeit an „Moonlight“ ist die Musik wunderbar, aber gleichzeitig subtiler. Wie der Rest des Films ist er weder manipulativ noch überwältigt er das Publikum in irgendeiner Weise. Dennoch ist die Summe all dieser Teile atemberaubend.

Da der Film bei den diesjährigen Nominierungen für den besten Film unerklärlicherweise übersehen wurde, argumentieren einige, dass der Film nicht ganz so brillant sei wie der Oscar-prämierte Film „Moonlight“. Es ist bedauerlich, dass wir uns immer noch in der verrückten Jahreszeit befinden, in der man zwei echte moderne Meisterwerke auf diese Weise vergleichen kann, aber ehrlich gesagt müsste man so weit zurückgehen, um einen Film zu finden, der auch nur annähernd so bewegend ist wie dieser.

„If Beale Street Could Talk“ hat zwar eine breitere Leinwand als Jenkins‘ vorheriger Film, wirkt aber nie weniger persönlich oder tiefgründig. Es konzentriert sich auf die Emotionen, die der Geschichte zugrunde liegen, ohne jemals die damit verbundenen sozialen oder rechtlichen Schwierigkeiten zu über- oder unterzubewerten.

So ergreifend und bittersüß es auch ist, es ist dennoch voller Hoffnung und Optimismus, selbst angesichts all dessen, was Tish und Fonny erwartet. Obwohl die Geschichte sie auf eine harte Probe stellt, stützt ihre unzerbrechliche Bindung sowohl die Charaktere als auch den Film selbst.

„If Beale Street Could Talk“ kommt ab dem 8. Februar in die britischen Kinos

Ich habe spät angefangen, aber es ist leidenschaftlich. Wir sprechen mit Przemysław Stańczyk, Weltmeister im Schwimmen über eine Distanz von 800…

Rezension zu Being Human (USA), Staffel 3, Folge 4: I’m So Lonesome I Could Die

Defiance: If You Could See Her Through My Eyes Rezension

Rezension zu Defiance Staffel 2, Folge 7: If You Could See Her Through My Eyes

Dexter Staffel 6, Folge 11 Rezension: Talk To The Hand

„Better Call Saul“ Staffel 4 Folge 4 Rezension: Talk

Der Film „Bird Talk“ wird am 1. November auf Netflix verfügbar sein

19,90 € kostet das SPC Talk mit Bluetooth, Funk und mehrtägiger Autonomie

Analysis Energy Smart Speaker 3 Talk „kleiner großer Lautsprecher“ mit integrierter Alexa

Googles „Talk to Books“ nutzt KI zum Durchsuchen von Büchern

Motorola präsentiert Moto Talk für Unternehmen mit KI-gestützten Funktionen

Testbericht zur SMART TALK 3D VR-Brille

Supernatural Staffel 6 Folge 1 Rezension: Exile On Main Street

21 Jump Street-Rezension

Rezension zu „House At The End Of The Street“.

The Vampire Diaries Staffel 4, Folge 8 Rezension: Wir werden immer Bourbon Street haben

Rezension zu Ripper Street Folge 1: Ich brauche Licht

Rezension zu Ripper Street Folge 2: In My Protection

Rezension zu Ripper Street Folge 3: The King Came Calling

Ripper Street Folge 4 Rezension: Das Gute dieser Stadt