Rezension zu „Wir müssen über Kevin reden“.

March 10, 2024
5 min read

Tilda Swinton und Ezra Miller geben beide außergewöhnliche Leistungen in der Verfilmung von Lionel Shrivers „We Need To Talk About Kevin“. Hier ist unsere Rezension.

Wir müssen über Kevin reden. Eigentlich ist es ein seltsamer Name, aber das hat Lionel Shrivers Roman nicht davon abgehalten, ein Bestseller zu werden. Selbst jetzt, wo eine Adaption von Regisseurin Lynne Ramsay auf die Leinwand kommt, hat der Titel noch immer etwas Geheimnisvolles an sich, aber es ist die ständige Unterwanderung aller Erwartungen, die den Film zu etwas ganz Besonderem macht.

Die Handlung dreht sich um die Beziehung zwischen Eva Khatchadourian (Tilda Swinton) und ihrem Sohn Kevin (Ezra Miller) und bewegt sich zeitlich zwischen einer posttraumatischen Gegenwart, in der Eva allein lebt, und der Vergangenheit, in der Eva und ihr Mann leben Franklin (John C. Reilly) lässt sich nieder, um eine Familie zu gründen. Nach der Geburt von Kevin wird Evas bisheriges Leben voller Freiheit und Abenteuer langsam zugunsten einer Vollzeitmutterschaft aufgegeben; Aber die Elternschaft erweist sich als besonders unangenehm, da Kevin vom Kleinkind zum Teenager heranwächst und sich als echter Schreckenssohn entpuppt – was in einer schrecklichen Episode gipfelt, die nicht nur das Leben der Familie, sondern auch das ihrer örtlichen Gemeinschaft durcheinander bringt.

Das zentrale Charakterdrama des Films entfaltet sich langsam, bewegt sich verschwommen zwischen Traum und Erinnerung und nutzt hyperreale Kinematographie sowie verzerrte Ton- und Bildverhältnisse, um den Zuschauer zutiefst zu verunsichern. Wie die Prämisse vermuten lässt, herrscht im Herzen des Films Dunkelheit, aber die Art und Weise, wie sich diese manifestiert, ist immer wieder überraschend. Die Grundhandlung ruft verschiedene Genre-Interpretationen hervor – Kinderhorror, Psychothriller, häusliches Melodram – aber Ramsay springt von einem zum anderen und weicht auf Schritt und Tritt den Tropen aus.

Stattdessen bietet der Film eine verblüffende Darstellung der Mutterschaft, die Swinton mit äußerster Verletzlichkeit spielt. Während sie nach einer endlosen Reihe passiv-aggressiver Angriffe und großer Manipulationen akribisch unter die Tyrannei ihres Sohnes gebracht wird, sehen wir eine Frau, die nicht nur mit ihrem Kind im Krieg ist, sondern auch mit den Erwartungen ihrer Familie – wie Franklins hartnäckige Weigerung zeigt Erkenne Kevins finstere Natur an.

Ebenso stellt die Erzählstruktur jeden Moment in einem erschreckenden Licht dar, da wir Eva auf beiden Seiten der meist unsichtbaren traumatischen Tat sehen. Wir sehen die Wirkung, sind aber auch eingeladen, gemeinsam mit ihr die Vergangenheit noch einmal zu durchleben, zu analysieren und zu hinterfragen. All diese Momente, in denen ihre Geduld nachlässt oder Unfälle passieren, werden durch ein Prisma aus Schuldgefühlen und Verwirrung gesehen.

Solche erzählerischen und thematischen Aspekte sind bemerkenswert gut umgesetzt, und der Film nähert sich den Ängsten des Elternseins auf besonders bewegende, aber nicht weniger verstörende Weise als umfassendere, ausdrucksstärkere Beispiele, von Rosemary’s Baby bis Eraserhead. Anstatt in Schockzustände, Ängste oder Surrealismus zu verfallen, nutzt Ramsay Evas Figur als emotionalen Anker, wobei ihre Frustrationen, ihre vereitelten Ambitionen und ihre wachsende Paranoia wichtige Bezugspunkte sind.

Entscheidend ist, dass We Need To Talk About Kevins Protagonistin im Gegensatz zu anderen Frauenthrillern, die oft mit Wahnsinn und Hysterie als Handlungsinstrumente spielen, nie auf diese Weise untergraben wird. Ihre Probleme sind verwickelt und glaubwürdig, und Swinton liefert hier die beste Leistung ihrer Karriere ab, was sich insbesondere in ihrem eindringlichen Versuch, wieder in die Gesellschaft einzutreten, und der leichten Euphorie kleinerer Siege im andauernden Kampf mit ihrem Sohn zeigt.

Auch Kevins Charakter grenzt an eine Karikatur. Als Kleinkind verströmen sein dunkelhaariger Wischmopp und sein beunruhigender Blick mehr als nur einen Hauch von „Das Omen“, aber als Teenager, wo Miller ins Spiel kommt, wird er zu einer echten Naturgewalt.

Der junge Schauspieler ist ziemlich erstaunlich; Sein Kevin ist kalt, berechnend und katzenartig – zu gleichen Teilen Hannibal Lecter und Heath Ledgers Joker, mit einer Tyler Durden-artigen Missachtung der Vorstadt und sozialer Feinheiten. Die Platzierung eines solchen nihilistischen Pseudoterroristen in einem häuslichen Umfeld, egal wie stilisiert, verleiht ihm jedoch eine einzigartige Dimension – und obwohl der Film nicht wagen würde, Kevins Verhalten zu erklären, werden doch ausreichende Komplexität und Konflikte angedeutet. Tatsächlich werden seine Breitseiten gegen den amerikanischen Traum durch die eher kitschige, zeitlose Inszenierung des Films, seinen düsteren Blick auf die öde Welt der Reisebüros, Supermärkte und Minigolfplätze und die Tatsache, dass das Haus der Familie dies nicht tut, untermauert wirkt überhaupt bewohnt und ähnelt eher einem makellosen Musterhaus.

Während die beiden Hauptaufführungen den Film wirklich verkaufen, ist „We Need To Talk About Kevin“ erfolgreich, weil er einen überzeugenden Mittelweg zwischen seinen zahlreichen Themen, Stilen und Stimmungen findet. Es ist ein bemerkenswert inspiriertes, zurückhaltendes Filmemachen, das nur in einigen wenigen Fällen aus dem Ruder läuft und in unnötige, stumpfsinnige Nachsicht mündet.

Im Großen und Ganzen handelt es sich jedoch um einen Film voller Atmosphäre, sicherer Umsetzung und provokativer Thematik. Du musst es sehen. Dann können wir über We Need To Talk About Kevin reden.

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